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Erni
[Re]: Sehr guter Kommentar! Ergänzt, gestützt auf Fakten, ein Teil dessen, was im Interview unkommentiert unter den Tisch fällt. Mit der Ursachensuche aller Probleme bei der Hamas, inklusive der Schuld an der rechtsextremen Regierung in Jerusalem, macht es sich Herr Kerf wirklich zu einfach. Es reicht ein Blick auf das Westjordanland. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Die indirekte finanzielle und politische Unterstützung der Hamas durch die Netanyahu-Regierung hat die Hamas gestärkt.
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[Re]: Es gibt keine homogene jüdische „Seite“, die gleichbedeutend ist, mit dem ethnisch überwiegend jüdischem Staatsvolk Israels oder seiner Regierung. Israel ist nicht, repräsentiert nicht und steht nicht für die Gesamtheit des Judentums oder eine „jüdische Seite“. Die Gleichsetzung Israels mit dem Judentum wird von vielen nichtzionistischen Juden und Jüdinin abgelehnt, die Vereinnahmung durch den Staat Israel zunehmend als unangenehm und bedrohlich empfunden.
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Vielen Dank für diesen exzellenten Beitrag!
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[Re]: Finde ich auch.
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[Re]: Ich bitte Sie! Dass es in diesem Artikel um Palästinenser geht, die zur Zeit in Deutschland leben, ist glaube ich jedem klar und ändert nichts an der Forderung, daß man die Selbserfahrung von Menschen, die sich als Opfer von Unrecht erfahren oder erfahren haben, erstmal anerkennt und nicht als "mental" abtut.
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[Re]: Übertragen Sie mal, rein gedanklich, Ihre Meinung, dass die Palästinenser ein Mentalitätsproblem haben, weil sie sich als Opfer stilisieren (also keine sind) und dadurch an einem verzerrtem Weltbild leiden auf andere Gruppen, die Unterdrückung, Diskriminierung und Gewalt erfahren. Würden sie eine solche Aussage z. B auch Juden, die Antisemitismus, Farbigen, die Rassismus oder Homosexuellen die Homophobie erfahren haben, gegenüber äußern? Oder betrifft ihre Einschätzung nur die Palästinenser, von denen gerade 1.5 Millionen in Gaza hungern. Erste Regel sollte doch mal sein, dass man Menschen, die selbst Gewalt, Flucht und Diskriminierung erlebt haben, oder bei ihren Verwandten, Freunden und Landsleuten erleben, die Legitimität, als Opfer wahrgenommen zu werden, nicht abspricht
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[Re]: Bizarr ist, dass jüdische Intellektuelle von deutschen Institutionen boykottiert werden, (in diesem Fall nicht von einer Israelischen) sobald sie mit Boykottforderungen oder Kritik zu Israel auffallen. Das finde ich nicht nur bizarr, das finde ich angesichts der deutschen Geschichte beschämend.
zum BeitragFraser, wird, wie alle Juden, ob sie wollen oder nicht, mit dem jüdischen Staat Israel in Verbindung gebracht. Unabhängig davon, ob dieser Staat Menschenrechtsverletzungen begeht, sie haben in jedem Fall das Recht, sich gegenüber Israel zu verhalten – diesen Staat und dessen Regierung (der auch ihre jüdische Identität vereinnahmt), mit Druck (dazu gehört auch der Boykott) zu Veränderungen zu zwingen. Welches Recht hat eine deutsche Uni, sich diesbezüglich einzumischen.
Erni
Eine sehr richtige und wichtige Einordnung, die ihr Artikel vornimmt! So unsäglich der Vergleich der Hamas mit Nazideutschland ist, so sehr schadet die Gleichsetzung Israels mit dem Judentum Menschen jüdischen Glaubens weltweit. Das eine grenzt an Holocaustverfälschung und Übertragung deutscher Schuld, das andere an Antisemitismus. Beides entspringt oft einer islamophoben Grundhaltung. Ist also in mehrfacher Hinsicht fragwürdig. Beides wird in Deutschland oft sogar von offizieller Seite aus, als Ausdruck deutscher Staatsräson, falsch verstanden. Dieser Irrsinn muss endlich offen debattiert und entsprechend zurückgewiesen werden. Gerade Deutschland hat hier eine deutlich größere Verantwortung als einfach der Formel "bedingungloser und uneingeschränkter Solidarität mit Israel" zu folgen. Heute ist die erste Anhörung im Prozess gegen Deutschland wegen Begünstigung eines möglichen Völkermords. Deutschland mit seiner "Verpflichtung zum "Nie wieder" gibt aktuell Anlass zur Besorgnis und ein zutiefst beschämendes Bild ab.
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Wichtiger Artikel! Die so hübsch in Leitlinien und Grundsätzen auf internationalem Parkett aufgeblasene neue „humanistisch-feministische“ Außenpolitik unseres grünen Außenministeriums, ist beim ersten Härtetest verpufft. Pulverisiert in fragwürdiger "bedingungsloser Solidarität“ mit Israel. Mit „totalem Gesichtsverlust“ ist diese peinliche moralische Verzwergung deutscher Außenpolitik nur unzureichend beschrieben.
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[Re]: Für diese Entwicklung ist ausschließlich und zu 100 % die Politik der Netanyahu-Regierung verantwortlich, die die Hamas über Katar erst jahrelang massiv finanziert hat, (noch im September sind Zahlungen an die Hamas vorgenommen worden) und dann das Versagen beim Angriff am 7. Oktober zum Anlass genommen hat, den Gazastreifen mit einem Krieg gegen die Zivilbevölkerung unbewohnbar zu machen. Eine Forderung, die über die Einstellung von Waffenlieferungen an Israel hinaus geht, wäre die nach einer erneuten, diesmal bindende UN-Resolution: sofortiger Waffenstillstand, Verhandlungen über den Austausch von Geiseln und Gefangenen auf beiden Seiten. Abzug des IDF aus Gaza und dem Westjordanland. Beendung des Besetzungs-Regimes Israels. Auflösung sämtlicher illegaler israelischer Siedlungen in der Westbank. Absicherung dieses Prozesses durch internationales Mandat einer internationalen Einsatztruppe. Und dann endlich ernsthafte Umsetzung der Zweistaatenlösung in den Grenzen von ´49. Festnahmen und Kriegsverbrecher-Prozesse gegen Hamasterroristen und Mitglieder des Kriegsrates der Netanyahu-Regierung.
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[Re]: Das Problem ist nicht, dass die Hamas die Zivilbevölkerung als Schutzschild missbraucht. Dafür fehlen die Beweise! Es müssten nämlich für jeden einzelnen getöteten Zivilisten entsprechende Beweise dafür, dass er, sie oder es von Hamas-Kämpfern im Kampfgeschehen als Schutzschild missbraucht wurde, vom IDF vorgelegt werden. Dies geschieht nicht und ist in den meisten Fällen wohl auch unmöglich. Der Begriff wird also einfach als generelle Entschuldigung für Massenmord an Zivilisten instrumentalisiert. Insofern ist das eigentliche Problem, dass der Begriff „Schutzschild“ missbraucht wird, um generell Kriegsverbrechen zu rechtfertigen. Diese Rechtfertigung hätte, ohne entsprechende Beweise in jedem einzelnen Fall der Tötung eines Zivilisten, vor Gericht natürlich kein Bestand.
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[Re]: Bin ganz ihrer Meinung. Möchte noch hinzufügen, dass die für den Waffenexport an Israel verantwortlichen Politiker innerhalb der deutschen Regierung eine Mitschuld für den wahrscheinlich sogar genozidalem Exzess an Kriegsverbrechen tragen. Baerbock, Habeck, Scholz, Pistorius und Co. sollten vor dem internationalen Gerichtshof zur Verantwortung gezogen werden.
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[Re]: Es reicht nicht von etwas auszugehen oder zu vermuten. Israel muss den Missbrauch der Klinik durch die Hamas zweifelsfrei beweisen, wie im Übrigen bei allen Tötungen und Angriffen in zivilen Einrichtungen wie Schulen, Universitäten, Kirchen und Krankenhäusern. Sonst handelt es sich bei der Zerstörung des Al-Shiva um ein weiteres Kriegsverbrechen des IDF. Das „Schutzschildargument“ ist keine Rechtfertigung für Kriegsverbrechen. Bisher hat Israel keinerlei Beweise für seine Behauptungen vorgelegt. Das finde ich noch viel interessanter.
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[Re]: Andreas Maschler, was sie in ihrem Kommentar alles belegen und anführen, also kontextualisieren ist sicher richtig. Das Problem ist nur, dass Sie diese Form der Kontextualisierung offensichtlich, wie sie es selbst ausdrücken, nur einem bestimmten Milieu zugestehen wollen. Ihrem eigenen, wie ich annehme. Einem anderen Milieu, wenn es dasselbe tut, und auch die Betrachtung der israelischen Seite einbezieht und herausstellt, werfen Sie dagegen Relativierung vor. So legitimieren Sie das Recht einer Gruppe zu kontextualisieren und dämonisieren mit dem Etikett „Antisemitismus“ die Kontextualisierung durch eine andere Gruppe. Dieses Verfahren ist autoritär und antidemokratisch. Sehen sie, ich könnte ihnen, mit ihren eigenen Argumenten genauso gut Relativierung israelischer Verbrechen gegen Palästinenser vorwerfen. Verstehen Sie, in welche Spirale uns solch Verhalten führt? Am Ende gewinnt derjenige, der politisch am längeren Hebel sitzt und dämonisiert die Gegenseite. Dabei verliert immer die Demokratie!
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[Re]: Jim Hawkins, es sind Sie, der sich mit diesem Kommentar aus der demokratischen Debatte verabschiedet. Natürlich muss der Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober auf Israel kontextualisiert werden dürfen, genauso wie der Überfall Russlands auf die Ukraine, die Siedlergewalt im Westjordanland, die Kriegsführung Israels in Gaza oder der Gewaltausbruch auf Haiti. Diese Dinge geschehen alle nicht „im luftleeren Raum“, ohne Vorgeschichte, einfach so, ohne Kontext. Nur weil man diese Ereignisse in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen, politischen und historischen Kontext betrachtet, wird man noch lange nicht zum Sympathisant dieser Vorgänge oder einer Seite. Sie offenbaren da ein merkwürdiges Geschichtsverständnis. Sie sind bestimmt nicht in jedem Fall gegen Kontextualisierung. Wo darf man denn, ihrer Meinung nach, sonst noch den historischen und politischen Kontext nicht betrachten und diskutieren? Oder betrifft dieses Denkverbot nur die Verbrechen der Hamas am 7. Okt.? Warum?
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[Re]: Sehr schön auf den Punkt gebracht! Schlíeße mich ihrem Leserkommentar als CIS-Mann vollumfänglich an.
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Vielen Dank für ihren Kommentar, Herr Altaner! Es ist unerträglich, dass die UNRWA auf Basis unbelegter Anschuldigungen defundet wird, und damit eine Million Menschen der Gefahr eines Hungertodes ausgesetzt werden, während Israels Kriegsmaschine trotzt offensichtlicher Blockade von Hilfslieferungen, Kriegsverbrechen und Völkerrechtsbrüchen weiterhin mit noch mehr deutscher Unterstützung rechnen darf. Deutschland isoliert sich mit seiner Doppelmoral gegenüber der Politik Israels international immer mehr.
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[Re]: Danke, Patricia Jessen, schliesse mich ihrer Darstellung an.
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[Re]: Das gibt mir aber sehr zu denken, dass für Sie Israel der Maßstab für die Definition von Antisemitismus ist. Israel ist nämlich nicht der Repräsentant der jüdischen Weltgemeinschaft. Schon gar nicht, wenn das die Assoziierung des Judentums mit einem Voelkerrechtwiedrig agierenden Staat einschliesst. Diese Assoziierung würde ich sogar als antisemitisch empfinden. Denken Sie vielleicht nochmal drüber nach.
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[Re]: Wieso koennen sie sich das nicht vorstellen? Der Westen unterstuetzt es doch, zwar nicht aktiv, aber er laesst die Israelis gewaehren! Mit dem Aussetzen der Zahlungen an die UNRAW, ohne dass es fuer die Anschuldigungen Israels gegen die 12 Mitarbeiter bisher Beweise gibt, beteiligen sich jetzt die USA, Kanada, Australien, GB und Italien am Aushungern der Bevoelkerung in Gaza. Es gibt und gab nicht den geringsten Wiederstand im Westen gegen den vermutlichen Genozid und die anhaltende Vertreibung der Palaestinenser durch die Israelis.
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[Re]: „Diese Bewegung hat erklärtermaßen und offen das Ziel einer "Einstaatenlösung", die der Vernichtung Israels als jüdischer Staat gleichkommt. Wenn solche "Intellektuellen" Deutschland boykottieren wollen, bitte, gerne.“
zum BeitragIch frage mich wie ihre Perspektive für Israel und Palästina aussieht? Die BDS-Bewegung verfolgt das Ziel, Israel dazu zu drängen, die Besetzung, illegale Besiedlung und Kolonisierung palästinensischen Landes zu beenden, die Grundrechte und Gleichberechtigung seiner arabisch-palästinensischen Bürger anzuerkennen und das Recht palästinensischer Flüchtlinge auf Rückkehr in ihre Heimat gemäß UN-Resolution 194 zu schützen und zu fördern. Absolut legitime Forderungen nach dem Völkerrecht!
Israel ignoriert entsprechende Resolutionen seit Jahrzehnten und die Netanjahu-Regierung, schließt eine "Zweistaatenlösung" kategorisch aus.
Nun, dann bleibt ja wohl nur noch die „Einstaatenlösung“, bei der allen Religionen und Volksgruppen die gleichen Bürgerrechte gewährt werden, und die Besatzung einer Gruppe durch die Andere endgültig beendet wird. Der BDS fordert dieses Minimum an Rechtsstaatlichkeit für alle Bürger Israels. Eine Garantie bürgerlicher Grundrechte für alle Bewohner Israels oder Palästinas verträgt sich nicht mit der zionistischen Idee eines ethnisch-religiös, einheitlichen und exklusiven Judenstaates. Ihrem Kommentar entnehme ich, dass sie die „Einstaatenlösung“ – die Schaffung eines für alle Bürger (unabhängig ihrer Herkunft oder Religion) rechtsstaatlichen und demokratischen Israels oder Palästinas ablehnen.
Genau diese Haltung, bei gleichzeitigem Ausschließen einer „Zweistaatenlösung“, führt verständlicherweise zu der Vermutung, dass es sich bei den Aktionen Israels in Gaza und in den besetzten Gebieten, seit Jahren eben doch um Vertreibung und Völkermord an den Palästinensern handelt. Diesem Vorwurf wurde nun durch das ICJ stattgegeben und es muß juristisch geklärt werden, ob er zutrifft.
Ich glaube es ist daher dringend geboten,